Wer kennt es nicht: In der Woche vor Weihnachten und Silvester sündigen wir, was das Zeug hält. Im Advent locken süße Versuchungen wie Vanillekipferl, Lebkuchen und allerlei Kekse zum Naschen ein. Beim Besuch am Weihnachtsmarkt duften Maroni, Zuckerstangen, Schaumrollen, Glühwein und Punsch verführerisch um die Wette. Und beim gemeinsamen Fest am 24. Dezember im Kreise der Familie und den anschließenden Besuchen bei Verwandten und Freunden wollen schließlich Weihnachtsgans, Bratwürste, Leckereien aus Schokolade und Co. verzehrt werden. Am Ende meldet sich dann meistens das schlechte Gewissen, spätestens beim Blick auf die Waage. Aber muss es so kommen, jedes Jahr aufs Neue?
Nobody is perfect
Natürlich ist es ärgerlich, wenn du das ganze Jahr hindurch streng mit dir bist, um dein Fitness-Ziel zu erreichen – sei es Gewichtsabnahme, Muskelaufbau oder generell der Umstieg auf eine bewusste, gesunde Ernährung –, wenn dann nach den Feiertagen rund um Weihnachten die große Ernüchterung eintritt, dass du auf dem Weg zu deinem Ziel weit zurückgeworfen worden bist.
Hier hilft es, dir vor Augen zu führen, dass niemand perfekt ist. Ausgerechnet zu Weihnachten, wenn die ganze Familie zusammenkommt und an jeder Ecke Verlockungen auf dich warten, solltest du nicht zu streng mit dir sein. Wann, wenn nicht zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, solltest du dir selbst, wie auch deinen Mitmenschen, mit Wertschätzung und Frieden im Herzen begegnen? Erlaube dir doch an diesen wenigen Tagen im Jahr, es dir einmal richtig gut gehen zu lassen und genieße die feierliche Stimmung, die Zeit mit deinen Liebsten und natürlich die Vielzahl an Leckereien, die du dir sonst unter dem Jahr fast nie gönnst.
Warum „Sündigen“ der falsche Begriff ist
Der Begriff „Sündigen“ ist in Bezug auf Weihnachten totaler Schwachsinn: Zum Leben gehört Genuss dazu, deswegen solltest du in einer so extremen Ausnahmesituation, wie Weihnachten es eine ist, Genuss nicht verteufeln! Wenn du nach den Feiertagen ein paar Gramm mehr auf die Waage bringst, sollte das wirklich kein Grund zu schlechtem Gewissen und Reue sein. Zu feiern bedeutet schließlich, sich bewusst eine schöne Zeit zu machen und sich auch einmal etwas zu gönnen. Hier von “Sündigen” zu sprechen ist also ein völlig falscher Ansatz, rückt es doch ins Bewusstsein, wie schlecht es nicht ist, diesen einen Keks oder diese zweite Portion vom Weihnachtsbraten zu essen und verdirbt somit den Genuss daran.
Mit Maß und Ziel zu genießen sollte zu Weihnachten auf jeden Fall drin sein. Jetzt Kalorien zu zählen und zu streng mit sich selbst zu sein, macht wenig Sinn. Und doch muss jeder für sich selbst eine Entscheidung treffen. Hat man das ganze letzte Jahr hervorragende Fortschritte gemacht und sein Wunschgewicht schon lange halten können oder den Umstieg auf eine gesunde Ernährung geschafft, zahlt es sich nicht aus, wegen weniger Tage alles über Bord zu werfen und mit schlechtem Gewissen ins Neue Jahr zu starten. Darum habe ich hier ein paar Tipps für dich gesammelt.
Die Balance macht’s
Wenn du während des restlichen Jahrs auf deine Ernährung achtest und dich ausreichend bewegst, ist es ab und zu vollkommen in Ordnung, dich zu belohnen. Das gilt generell, nicht nur zu Weihnachten. Die Balance entscheidet also, wann Reue angebracht ist und wann nicht. Ein Beispiel: Du kannst dir beim Familienfest den Bauch mit Braten und Keksen vollschlagen und brauchst trotzdem kein schlechtes Gewissen haben, wenn du den restlichen Tag ausgewogen und leicht gegessen hast. Und wenn du dich trotzdem schlecht fühlst, hilft eine etwas längere Runde beim Joggen, um zumindest einen Teil der aufgenommenen Kalorien wieder abzubauen. Generell zahlt es sich aus, während der Feiertage deine Bewegungsgewohnheiten möglichst beizubehalten oder passende Alternativen dafür zu finden, sei es ein kurzes Workout, ein langer Spaziergang oder eine Schneeballschlacht.
Alternativen zu Zucker- und Fettbomben
Bei den weihnachtlichen Köstlichkeiten voll zuzuschlagen, muss noch lange nicht heißen, dass du zu viel Zucker und Fett zu dir nimmst. In der Fülle an Naschereien, die zur Weihnachtszeit angeboten werden, gibt es nämlich eine Vielzahl von gesunden Zutaten und Gerichten, die Genuss auch ermöglichen, ohne bei dir für ein schlechtes Gewissen zu sorgen. Bei einem Besuch am Weihnachtsmarkt kannst du beispielsweise heiße Maronen statt einer Bratwurst wählen. Sie enthalten gesunde Fettsäuren, Mangan, Kupfer, Kalium und Vitamin B.
Auch gebrannte Mandeln und andere Nüsse enthalten gesunde Fette, sind aber deutlich kalorienreicher. Beim Crêpe-Essen empfiehlt sich als Fülle Apfelmus statt fettigem Nutella. Statt dem Langos kannst du einen gesalzenen Maiskolben wählen, der hauptsächlich aus Wasser besteht und trotzdem eine Reihe von wichtigen Vitaminen und Mineralien enthält. Zuletzt sollten in Schokolade getauchten Beeren nicht unerwähnt bleiben. Die Schokolade ist zwar sehr zucker- und fetthaltig, dafür liefern die Beeren wertvolle Vitamine, die vor allem in der kalten Jahreszeit für das Immunsystem gebraucht werden. Typisch weihnachtlich, saisonal und auch sehr gesund: Mandarinen, Clementinen, Orangen, Khakis, Erdnüsse uvm.
Einfach gesund Schlemmen
Manche Leckereien lassen sich aber nicht so einfach ersetzen. Statt einem Keks ein Stück Obst zu essen ist eben leider oftmals nicht ganz so befriedigend. Doch auch hierfür gibt es eine Lösung. Lege schon vorab fest, wie viele Kekse du dir gönnen möchtest. Stelle anschließend die Keksdose aus deinem Blickfeld, um die Versuchung zu reduzieren. Während des Essens solltest du unbedingt darauf achten, ordentlich zu kauen und dir Zeit zu lassen. Einerseits findet während des Kauens schon im Mund ein wichtiger Teil der Kohlenhydratverdauung statt, andererseits dauert es etwa 30 Minuten, bevor sich ein Sättigungsgefühl einstellt. Wenn du langsamer isst, verminderst du also das Risiko, dich erst kurz nach dem Essen plötzlich unangenehm vollgefressen zu fühlen.
Du kannst dich natürlich ganz einfach selbst in die Küche stellen und eigene, selbstgebackene Kekse aus gesunden Zutaten zaubern. Statt ungesunden raffinierten Zuckers bieten sich Honig, Birkenzucker, Datteln und andere Trockenfrüchte, Agavendicksaft oder Xylit an. Viele Produkte, die typisch für die weihnachtliche Küche sind, können wegen ihrer gesunden Wirkung sogar als kleine Wundermittel bezeichnet werden. Nelken sind ein natürliches Schmerzmittel, Honig hat eine lindernde Wirkung bei Halsschmerzen und Zimt ist gut für Magen und Darm, reguliert den Blutzuckerspiegel und wirkt gegen Mikroben, die bei Erkältungen eine Rolle spielen.
Mit diesen Tipps kommst du bestimmt gut durch dein Weihnachtsfest. Lass’ dir die schönste Zeit des Jahres also nicht durch Gedanken über deine Figur vermiesen, sondern genieße die Zeit mit deinen Liebsten!
Das ganze Team von Hilz Lifestyle wünscht dir ein besinnliches Fest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!
Passende Podcast- Folge:
Höre Dir doch gerne meine Weihnachtspodcast Folge von 2018 an: Folge hier anhören