Warum Kuhmilch ungesund ist
Immer wieder hört man, wie gesund Milch sei. Vor allem für Kinder im Wachstum wird Kuhmilch empfohlen, weil sie viel Kalzium enthält und darum gut für die Knochen ist. Ein Glas Milch pro Tag sollte man mindestens zu sich nehmen, heißt es. In Deutschland werden pro Kopf beinahe sechzig Liter Milch im Jahr getrunken. (Quelle) Immer mehr Studien kommen jedoch zu dem Schluss, dass Milch gar nicht so gesund sein dürfte, wie immer behauptet wird. Warum das so ist?
Perfekt für Kälber – aber auch für den Menschen?
Woher kommt die Kuhmilch, die du im Supermarkt im Karton kaufst? Sie stammt von Mutterkühen, die diese für ihren Nachwuchs produziert haben. Kälber müssen in kurzer Zeit extrem schnell wachsen, vor allem in den Knochen und und den Gelenken, um zu einem ausgewachsenen Rind zu werden. Um die dafür notwendigen Mineralien zu haben, müssen sie sehr viel Kalzium zu sich nehmen. Das erklärt auch, warum Kuhmilch so viel Kalzium enthält. Sie ist das perfekte Nahrungsmittel für säugende Kälber und versorgt sie mit allem, was sie in dieser Zeit des Wachstums brauchen. Auch der Mensch braucht für seinen Knochenwachstum Kalzium, und Kuhmilch enthält davon mehr als genug.
Aber genau das ist das Problem: In Milch steckt mehr Kalzium, als vom menschlichen Körper ohne weiteres aufgenommen werden kann. Um diese Mengen an Kalzium verarbeiten zu können, benötigt man Magnesium. In Kuhmilch ist aber zwanzig Mal mehr Kalzium als Magnesium. Der Mensch muss also, um dieses Kalzium aufnehmen zu können, Magnesium aus anderen Quellen beziehen – zum Beispiel es aus den eigenen Knochen herausziehen, wodurch die Magnesiumressourcen aufgebraucht werden. So entsteht ein Ungleichgewicht von Kalzium und Magnesium. Um Kuhmilch ordentlich verarbeiten zu können, müsste man also Magnesium supplementieren, was natürlich nicht Sinn der Sache sein sollte. Hinzu kommt, dass Menschen, vor allem Kinder im Wachstum, gar nicht so viel Kalzium benötigen. Anders als bei der Kuh wachsen beim Menschen nicht vorrangig die Knochen, sondern in erster Linie das Gehirn. Dafür wird kein Kalzium, sondern Phosphor benötigt. Und das findet sich nur in kleinen Mengen in Kuhmilch.
Nur ein Viertel verträgt Laktose
Neben dem Problem, dass die Kalziumaufnahme durch Kuhmilch unseren Knochen mehr schadet als hilft – es gibt mittlerweile erste Studien, die der Frage nachgehen, ob Milchkonsum nicht sogar Osteomalazie, eine Erweichung der Knochen, und Osteoporose bewirken würde – enthält Kuhmilch zudem Laktose und Kasein. Laktose, also Milchzucker, kann von den wenigsten Blutgruppen ordentlich verstoffwechselt werden. Dafür ist das Enzym Laktase notwendig, welches aber nur rund ein Viertel aller Menschen im Erwachsenenalter besitzt. 70-75% der Menschheit kann den Milchzucker also nicht richtig verdauen oder hat sogar eine Laktoseintoleranz.
Säuglinge, für die Muttermilch ja eigentlich gedacht ist, verfügen hingegen immer über das Enzym Laktase und können Milch so problemlos verarbeiten. Ohne dieses Enzym kann der Milchzucker Laktose nicht im Dünndarm verdaut werden und gelangt darum unverdaut in den Dickdarm, wo er von den dort ansässigen Bakterien verarbeitet wird. Dabei kommt es zu einem Gärprozess und es entstehen Gase, unter anderem Methan, Wasserstoff und Kohlendioxid. Dieser Prozess wird begleitet durch Blähungen, Bauchschmerzen und Krämpfen. Weil Laktose Wasser bindet, sorgt sie für eine Verflüssigung des Stuhls und somit für Durchfall. Kuhmilchkonsum kann so auf Dauer sogar Dickdarmkrankheiten zur Folge haben. Wenn dir einige dieser Symptome bekannt vorkommen, solltest du eine Testung zur Laktoseintoleranz in Betracht ziehen. Außerdem solltest du während einer Schwangerschaft ebenfalls auf Milch und Milchprodukte verzichten (siehe meinen Blog Beitrag “Essen in der Schwangerschaft”)
Unabhängig davon, ob man Laktose richtig verdauen kann oder nicht, führt der Milchzucker als Kohlenhydrat zu einer Insulinreaktion. Wissenschaftler der Universität Osnabrück beschrieben im Journal of Nutrition, dass Milchkonsum die Konzentration des Wachstumsfaktors IGF-1 steigert, also den Wachstum ankurbelt. Bei Kindern und Jugendlichen ist das kein Problem, bei Erwachsenen kann das aber eine krebsfördernde Wirkung haben. (Quelle) Milchkonsum steht etwa in Zusammenhang mit dem erhöhten Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. (Quelle)
Kasein als Problemstoff
Auch Kasein, das am häufigsten in Milch enthaltene Protein, welches zur Herstellung von Käse verwendet wird, birgt Probleme für den Menschen. Die Aufnahme von Kasein, vor allem in großen Mengen, kann zu einer Überreaktion des Immunsystems führen, was in weiterer Folge der Auslöser von Allergien und Autoimmunerkrankungen sein kann. Auch chronische Atemwegserkrankungen und Kopfschmerzen könnten in Zusammenhang mit dem Milcheiweiß stehen. Ähnlich wie Laktoseintoleranz gibt es auch eine Milcheiweißallergie, die sich ebenfalls durch Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall bemerkbar macht.
Manche Studien bringen Milch außerdem in Verbindung mit Akne und anderen Hauterkrankungen. Im American Journal of Dermatology wurden dazu bereits drei groß angelegte Studien veröffentlicht, welche zum Schluss kommen, dass Menschen, die regelmäßig Kuhmilch trinken, ein über vierzig Prozent erhöhtes Risiko zur Entwicklung von Akne haben. Bei schlechter Haut empfiehlt es sich darum, seinen Milchkonsum zu reduzieren, da das oft einen bessernden Effekt hat.
Alternativen zur Kuhmilch
Wissenschaftlich betrachtet ist Kuhmilch also kein passendes Lebensmittel für den Menschen. Zum Glück gibt es zahlreiche Alternativen, die genauso schmecken und besser bekömmlich sind. Ziegen- oder Schafmilchprodukte sind beispielsweise hinsichtlich des Aminosäuren- und Mineralstoffprofils viel passender für den Menschen. Der Grund dafür ist, dass Ziegen und Schafe nicht so groß werden wie Kühe, sich ihr Wachstum also nicht so stark auf die Knochen und Gelenke beschränkt, wie das bei Kühen der Fall ist. Säugende Lämmer haben im Vergleich zu Kälbern folglich einen ähnlicheren Mineralstoffbedarf wie Menschen. Ziegen- und Schafmilchprodukte enthalten außerdem keine Laktose, sind also auch für laktoseintolerante Menschen zum Verzehr geeignet. Trotzdem enthalten beide Kasein, das Milcheiweiß, welches, wie du weißt, nicht ganz unbedenklich ist und auch durch Erhitzung nicht zerstört werden kann.
Darum sind Produkte auf pflanzlicher Basis eine sicherere, besser verträgliche Quelle für die notwendigen Nahrungsstoffe: Grünkohl, Mangold, Brokkoli und Fenchel versorgen dich mit Kalzium. Zur Verstoffwechslung von Kalzium ist außerdem Vitamin D wichtig, welches beispielsweise in Lachs und anderem fettreichen Fisch zu finden ist und bei genügend Sonnenlicht vom menschlichen Körper selbst synthetisiert werden kann. Tierisches Protein kann mittels Eiern, Fleisch und Fisch aufgenommen werden, pflanzliches mittels Sojaprodukten, Reis- oder Mandelmilch, Hülsenfrüchten und Nüssen.
Dank dieser großen Bandbreite an Alternativen zur Kuhmilch sollte es dir leicht fallen, deinen Kuhmilchkonsum zu reduzieren oder sogar ganz auf Kuhmilch zu verzichten – deiner Gesundheit zuliebe.
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