Essen in der Schwangerschaft

Es gibt viele Mythen und angebliche Richtlinien, die sich um das Essen in der Schwangerschaft drehen. Viele dieser Regularien verunsichern Frauen, die sich auf ihre Schwangerschaft gezielt vorbereiten. Denn immerhin gilt es, nicht nur die eigene Gesundheit, sondern die Gesundheit des ungeborenen Babys zu schützen. Doch welche dieser angeblichen Richtlinien stimmen wirklich? Und wie kommst Du mit einem gesunden Essen am besten durch die Schwangerschaft?
Essen in der Schwangerschaft – lass dich nicht verwirren
Die Schwangerschaft ist eine Zeit, die Du so im Leben nicht wieder erlebst. Es ist alles neu, anders und aufregend. Ganz schön verwirrend ist es für Schwangere, wenn es um das Essen geht. Hier den Durchblick zu behalten, ist eine durchaus große Aufgabe. Während dich dein Arzt wahrscheinlich vor Sushi, Camembert und Salami warnt, sprechen Deine Eltern von frischem Gehacktes, dass gemieden werden muss.
Wenn Du dich von diesen ganzen Vorschriften und Regeln nicht verwirren lässt, bist du gut. Denn da kommen ja noch die ganzen Getränke, die angeblich auch nicht empfehlenswert sind und die du in der Schwangerschaft vermeiden sollst. Von der Menge der Nahrung, die du zu dir nehmen darfst, ganz zu schweigen.
Lass Dich davon nicht verwirren. Denn im Großen und Ganzen darf Dein Essen in der Schwangerschaft all das umfassen, was Dir schmeckt. Es gibt einige Lebensmittel, die ein gewisses Risiko in sich bergen. Sie übertragen Krankheiten und können dadurch dem Baby schaden. Welche Lebensmittel das sind, möchten wir dir jetzt zeigen.

Milch und Milchprodukte
In der Schwangerschaft musst Du vor kleinen stäbchenförmigen Bakterien, die Listerien genannt werden, etwas Abstand nehmen. Sie verursachen Listeriose und sind hauptsächlich in Rohmilchprodukten enthalten. Normalerweise sind diese Bakterien für uns Erwachsene bei einer guten Immunabwehr kein Problem. Aber in der Schwangerschaft ist die Immunabwehr heruntergesetzt. Und daher ist das Erkrankungsrisiko und etwa das 20-fache erhöht. Dein ungeborenes Kind kann sich infizieren, was zu einer Fehlgeburt oder einer Frühgeburt führen kann. Und schlimmstenfalls sogar zu einer Totgeburt.
Vermeide während der Schwangerschaft daher Produkte aus Rohmilch. Hartkäse aus Rohmilch ist unbedenklich. Er hat einen sehr langen Reifungsvorgang, sodass die Bakterien keine Rolle mehr spielen. Aber Weichkäsesorten wie Camembert und Brie solltest Du während der Schwangerschaft nicht essen. Als Alternative kannst du dafür zum Beispiel Gouda, Butterkäse oder Edamer essen. Entferne bei diesen Schnittkäsevarianten aber bitte immer die Rinde, da sich dort gerne gefährliche Bakterien ansammeln.
Nutze auch keinen vorgefertigten Reibekäse, sondern den Käse selbst. Wenn Du den Käse im Stück kaufst, ist er weniger anfällig für Bakterien als wenn er bereits gerieben ist.
Generell empfehle ich lieber Schaf- oder Ziegenkäse.
Fisch – geräuchert und roh
Fisch ist immer ein Thema, das beim Essen in der Schwangerschaft heiß diskutiert wird. Denn auch dort ist das Listeriose Risiko deutlich erhöht. Hinzu kommt, dass manche Seefische mit Schwermetall und Quecksilber belastet sind. Trotzdem kannst Du Fisch etwa ein- oder zweimal pro Woche auf den Speiseplan setzen. Denn er enthält wertvolle Omega 3 Fettsäuren, die Mutter und Kind dringend benötigen.
Vermeiden solltest Du Thunfisch und andere Raubfischarten wie beispielsweise Schwertfisch und Steinbeißer. Dort sind die Quecksilberwerte besonders hoch. Auch Muscheln, Sushi oder Carpaccio aus Fisch ist kein Essen in der Schwangerschaft. Ebenso geräucherter und marinierter Fisch.
Gegessen werden kann Fisch dann, wenn er gekocht, gedünstet oder gebraten wurde. Lachs, Sardinen, Makrele oder Hering sind besonders gut geeignet. Fisch in Konserven oder abgepackter Fisch wie beispielsweise Rollmops stellen ebenfalls keine Gefahr für Mutter und Kind dar.
Selbstverständlich können auch auf pflanzliche Alternativen ausgewichen werden.

Fleisch und Wurstwaren
Du kannst während der Schwangerschaft natürlich Fleisch essen. Aber bitte kein rohes Fleisch. In rohem Fleisch können Erreger enthalten sein, die Toxoplasmose auslösen. Für Dich als Mutter ist das kein Problem. Für das Ungeborene ist Toxoplasmose aber sehr gefährlich.
Tabu während der Schwangerschaft ist Fleisch, wenn es nicht durchgebraten ist. Auch Mett (Gehacktes) und Tatar stehen während der Schwangerschaft nicht auf dem Speiseplan. Ebenso rohe Wurst und rohes Pökelfleisch. Leber solltest du im ersten Schwangerschaftsdrittel vermeiden.
Erlaubt ist, was gut durchgebraten oder gekochte ist. Grundsätzlich empfehle ich Fleisch eher zu reduzieren und nicht in Massen zu konsumieren und vor allem ist die Qualität entscheidend. Weniger ist mehr.
Es lohnt sich auch auf pflanzliche Protein Quellen zu schauen.
Essen in der Schwangerschaft – rohe Eier
Es soll tatsächlich Menschen geben, die gerne rohe Eier essen. Wenn Du dich nicht dazu zählst, ist das in Ordnung. Solltest Du rohe Eier gerne essen, dann ist das in der Schwangerschaft leider nicht erlaubt.
Bedenke bitte, dass auch Süßspeisen wie Tiramisu oder Mousse au Chocolat mit rohen Eiern zubereitet werden. Da rohe Eier ein Treffpunkt für Salmonellen sind, kannst Du dadurch eine Salmonellenvergiftung erleiden. Auch hier mag es für Dich glimpflich ausgehen. Für Dein ungeborenes Baby aber nicht. Tiramisu und Co, Softeis und Mayonnaise sind daher während der Schwangerschaft für Tabu. Und natürlich das klassische rohe Ei.
Ansonsten kannst Du Eierspeisen problemlos essen. Du kannst auch gekochte und gebratene Eier essen. Eierkuchen, normaler Kuchen und viele andere Dinge, wo Eier enthalten sind, sind problemlos möglich. Solange das rohe Ei weiterverarbeitet wurde und nicht mehr roh ist, ist alles gut.

Worauf musst Du zusätzlich achten?
Dass Alkohol während der Schwangerschaft kein Thema ist, muss sicherlich nicht besprochen werden. Obst und Gemüse solltest Du so viel wie möglich essen. Reinige es gründlich und bereite es möglichst frisch zu, damit Du die ganzen Vitamine und Mineralstoffe auch wirklich nutzen kannst. Mit den Gewürzen solltest Du nach deinem Geschmack entscheiden. Isst du gerne dein Essen gut gewürzt, dann behalte das auch in der Schwangerschaft bei. Lediglich bei Süßholz als Gewürz solltest du aufpassen. Es ist beispielsweise in Lakritze enthalten. Hier solltest du nicht mehr als 50 g pro Tag zu dir nehmen.
Höre auf Deinen Bauch
Nun haben wir Dir viele Tipps zum Essen in der Schwangerschaft gegeben. Aber letztendlich bist Du es, der darüber entscheidet, was wirklich auf Deinen Teller kommt. Du musst nicht mehr essen, als Du im Vorfeld auch gegessen hast. Nur weil Du ein kleines Lebewesen im Bauch hast, heißt das nicht, dass Du die doppelte Ration essen muss. Ganz im Gegenteil. Achte auf Dich und Deine Gesundheit und achte auch auf Dein Gewicht. Dein Gynäkologe wird dich diesbezüglich umfangreich beraten. Deine Hebamme, soweit Du diese schon hast, kann Dich zum Thema Essen in der Schwangerschaft ebenfalls umfassend beraten.
Auch wir stellen Dir gerne weitere Tipps und Informationen zur Verfügung. Wir beraten Dich auch zu anderen Themen wie beispielsweise zu Sport in der Schwangerschaft. Sprich uns einfach darauf an.
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